Bevölkerungsschwund/Abwanderung

Die Gemeinde Brand hat im letzten Jahr 28 Einwohner verloren. Auch auf lange Frist gesehen spiegeln die Zahlen einen negativen Trend wieder. Waren es im Jahr 1995 noch 1321 Einwohner, wohnen zurzeit nur noch 1175 Menschen in unserer Gemeinde. Das entspricht einem Verlust von 146 Einwohnern oder von 11 Prozent.

Auch im Landkreis Tirschenreuth sieht die Lage nicht besser aus. Seit sechs Jahren verliert der Landkreis Tirschenreuth fast 600 Einwohner jährlich. In der Folge sank die Einwohnerzahl im Landkreis von 80627 im Jahr 1996 auf nun 76.894 (Stand November 2007). Dies entspricht einer Summe von 3733 Landkreisbewohnern. Wenn man sich verdeutlicht, dass somit die beiden Gemeinden in der Größe von Brand und Neusorg zusammen von der Landkarte verschwunden sind, wird erst das Ausmaß dieser Katastrophe sichtbar.

Die Folgen dieser dramatischen Entwicklung kann jeder auch in Brand erleben. Vereine kämpfen darum, Nachfolger in den Ehrenämtern zu finden, auch unsere Grundschule musste geschlossen werden und viele, vor allem junge Leute müssen in die Ferne ziehen.

Für die JU ist es unerlässlich, auf allen Ebenen gegen diese Abwanderung zu kämpfen. Junge Familien brauchen Perspektiven in unserer Region, damit sie hier bleiben. Mit der Aktion gegen die Zweitwohnungssteuer haben wir bewiesen, dass wir es ernst nehmen. Dennoch müssen wir weiter anpacken!

Folgende Aktionen könnten angepackt und umgesetzt werden um dieses Problem wieder in den Griff zu bekommen:

-Regionalkonferenzen in allen Städten des Landkreises zum Thema Abwanderung: Neben Fachkräften und Politikern sollen wir vor allem Verantwortliche aus der Wirtschaft und den gesellschaftlichen Gruppierungen herangezogen werden, um gemeinsam Ideen und Konzepte gegen die Abwanderungstendenzen zu entwickeln.

– Aufbau eines Netzwerks: Die Gemeinden und der Landkreis muss viel stärker Kontakt halten zu abgewanderten Landkreiskindern und Zuwanderungsinteressierten. Dies kann geschehen mit dem Aufbau eines Internetportals, der Herausgabe einer viermal im Jahr erscheinenden Landkreiszeitung (wäre auch für das Zusammenwachsen der Landkreisteile unerlässlich), Geburtstagsgratulationen und stete Information über aktuelle Jobangebote in unserer Gegend.

– Bildung einer eigenen Agentur, die sich nur dieses Themas annimmt: Damit dieses Thema endlich richtig angepackt wird, ist eine Auslagerung des Regionalmarketings aus der Verwaltung (ähnlich der Wirtschaftsförderungsgesellschaft) zu überlegen. Eine weitere Kraft in dieser Agentur würde sich dann nur um die Umsetzung von Projekten gegen die Abwanderung kümmern. Die Finanzierung könnte zu einem Drittel von den Gemeinden und Städten, zu einem Drittel von der regionalen Wirtschaft und zu einem Drittel durch den Landkreis erfolgen.

– Engere Kooperation mit Nachbargemeinden und Nachbarlandkreisen: Koordiniertes Vorgehen und gemeinsame Aktionen. Der „Kampf um die besten Köpfe“ sollte nicht zu lasten der Nachbarn geführt werden.
Vieles mehr wäre hier anzuführen. Die Ideen liegen auf den Tisch und wenn man alle gesellschaftlichen Kräfte mit einbindet, werden sicherlich auch noch viele weitere innovative Konzepte gefunden.

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