„Beeindruckender Vortrag von Sally Perel“

Christian Doleschal und Sally PerelDas Pfarrheim platze aus allen Nähten so groß war der Ansturm zum Vortrag mit dem „Hitlerjungen Salomon“ Sally Perel. Beeindruckend und emotional war der Vortrag des mittlerweile 84-jährigen Juden Sally Perel, der die NS-Zeit auch in der Hitlerjugend überstanden hatte.

„Memoiren sind Selbsttherapie“, meint Sally Perel (84) auf die Frage eines Besuchers im Pfarrheim. Seine Reise durch Gemeinden und Städte Deutschlands versteht der ehemalige „Hitlerjunge Salomon“ als Friedensmission. Er will einen Beitrag leisten zur Überwindung der Kluft zwischen Israel und Deutschland.
Doch diese Kluft gibt es nach Perels Darstellung eigentlich gar nicht mehr. Zu keinem anderen Land bestünden derart positive Beziehungen wie zu Deutschland, erklärte er sichtlich erfreut. Die Junge Union, insbesondere deren Vorsitzender Christian Doleschal, hatte es geschafft, den gebürtigen Deutschen und heute in Tel Aviv lebenden Sally Perel nach Brand zu holen, um den Film anzuschauen, der das Leben des „Hitlerjungen Salomon“ beschreibt, und um mit ihm ins Gespräch zu kommen.

Besuch „ein Highlight“

Der Saal bot gerade noch Platz für die etwa 100 Zuhörer, unter ihnen auch Landtagsabgeordneter Tobias Reiß, Simone Richter, Leiterin der Projektstelle gegen Rechts in Alexandersbad, der in Brand wohnende Warmensteinacher Bürgermeister Andreas Voit und Bürgermeister Ludwig König, der die Veranstaltung ein „Highlight“ nannte.

Die Jugend liegt Sally Perel sehr am Herzen. Immer wieder spricht er die vor allem jungen Besucher im Saal an. Er selbst sei Mitglied der israelischen Friedensbewegung und als solches gebe er die Hoffnung auf einen dauerhaften und vor allem gerechten Frieden nie auf. Das heutige Deutschland sei nicht mehr das von damals. Er liebe die deutsche Jugend: „Sie ist heute um 180 Grad gedreht.“

Der Großteil der Zuhörer hatte den Film vor dem Gespräch gesehen, doch wollte Perel selbst dazu noch Anmerkungen machen. Ein Film lebe immer auch von der „Freedom of Art“, die die Tatsachen oft etwas anders erscheinen lasse, stellenweise habe dieser auch humorvolle Züge und schließlich gehöre zu jedem Film „ein bisschen Hollywood“.sa-023sa-015